Der Vata Typ

Vata ist die Energie der Bewegung. Es ist das Luft - und Aether Prinzip. Die reinste Essenz vom Vata ist Prana, die reine Lebensenergie und ist die Quelle des Lebens.

Als Prinzip der Bewegung reguliert das Vata alle Aktivitäten im Körper, sowohl die mentalen als auch die physiologischen. Es ist verantwortlich für die Atmung, den Augenschlag, den Herzschlag und alle Bewegungen.

Alle Impulse unseres Nervensystems werden durch das Vata geregelt. Wenn es im Gleichgewicht ist, fühlen wir uns aktiv und flexibel und es gibt uns ein Gefühl von Frische, Leichtigkeit, Glück und Freude. Wenn es nicht im Gleichgewicht ist produziert es Ängste, Nervosität und Verspannungen. Der Vata Charakter  ist trocken, leicht, kalt, mobil, rau und unstabil.

Menschen vom Vata Typ sind meist zierlich, klein und feingliedrig oder sehr gross. Die Haut ist leicht rau und trocken. Sie lieben warmes, trockenes Wetter. Nasse und feuchte Gegenden sind nicht ihr Fall. Sie können sich schnell für etwas begeistern, bleiben dann aber meist nicht lange bei der Sache. Ihr Geist ist wach und kreativ, aber auch leicht sprunghaft. Sie essen und schlafen oft unregelmäßig. Da sie so spontan sind, kommen sie auch leicht aus dem Gleichgewicht.

Wodurch kommt der Vata Typ aus dem Gleichgewicht?

Geistige und körperliche Überanstrengung und ein unregelmäßiger Tagesrhythmus bringen den Vata Typ leicht aus dem Tritt. Auch zu spätes Schlafengehen und zu häufiges Reisen sind nicht gut für ihn. Er sollte einen geregelten Tagesablauf und ein festes Umfeld bevorzugen.

Ist der Vata Typ erst einmal in seinem Gleichgewicht gestört, neigt er zu rauher trockener Haut, Migräne und Kopfschmerzen, Schlafstörungen, schlechtem Appetit und kalten Füßen. Auch Arthritis ist typisch für den Vata Typ. Er macht sich dann viele Sorgen, wird furchtsam und nervös. Dadurch leidet seine innere Ruhe noch mehr.

In diesem Zustand neigt er zu Unbeständigkeit. Er lässt sich leicht ablenken, ermüdet schnell und fängt immer wieder etwas Neues an, ohne das Angefangene fertig zu stellen.

Wie kommt der Vata Typ wieder ins Gleichgewicht?

Besonders heilsam für den Vata Typ sind regelmäßige Ölabreibungen (Abhyanga). Für seine Unruhe und Nervosität ist Meditation das ideale Gegengewicht.

Ein geregelter Tagesablauf und Übungen in Selbstdisziplin helfen dem Vata Typ, wieder zur Ruhe zu kommen.

Alle salzigen, sauren und süßen Speisen sind für den Vata Typ gut. Er sollte leicht verdauliches Essen bevorzugen. Die Mahlzeiten sollten gekocht und noch warm sein, Rohes sollte er meiden. So belastet er sich nicht unnötig. Das Essen sollte nahrhaft sein, aber leicht. Sehr gut sind Milch, ungesäuerte Milchprodukte und Tofu, auch einige Hülsenfrüchte, die einen hohen Nährwert haben. Hochwertige Fette, Nüsse und Samen sind für den Vata Typ ideal.

Auch natürlich süße Produkte unterstützen ihn. Das sind süße Früchte, Honig und Melasse. Wärmende Gewürze sind gut für ihn. Dazu gehören Ingwer, Zimt, Fenchel, Koriander und Pfeffer, auch helles Fleisch wie Huhn und Pute, sowie Fischgerichte. Gebratene Eier und Eierspeisen passen zu diesem Dosha. Fördernd sind auch warme Getränke wie Tee.

Der Pitta Typ

Pitta besteht aus den Elementen Feuer und Wasser und verkörpert das Prinzip der Umwandlung. Pitta ist verantwortlich für alle biochemischen Prozesse im Körper. Es reguliert die Verdauung, die Aufnahme und Ausscheidung von geistiger und körperlicher Nahrung, sowie die Körpertemperatur, die Haut und Sehkraft. Pitta im Gleichgewicht bringt Intelligenz, Verständnis und Wissensdurst. Wenn es außer Harmonie gerät, produziert es Emotionen wie Frustration, Ärger, Wut, Hass, Kritiksucht und Neid.

Der Pitta Charakter ist heiss, scharf, leicht ölig, flüssig, sauer und spritzig.

Der Pitta Typ wird aus ayurvedischer Sicht von Aggressionen bestimmt. In der klassischen westlichen Konstitutionslehre würde er vorwiegend dem athletischen Typ zugeordnet.

Pitta Typen sind entscheidungsfreudig und von kritischem Denken geprägt. Sie können bestimmend sein, tendieren dazu, alles steuern zu wollen. Sie haben in ihrer Eigenwilligkeit große Probleme mit Routinearbeiten, selbst wenn diese sinnvoll sind.

Der Pitta Typ neigt zu extremen Verhalten. Obwohl er körperlich enorm belastungsfähig ist, bemerkt er körperliche Warnzeichen nicht. Häufiger noch ignoriert er sie, sodass es zu ernsten Schäden kommen kann. Zu diesen Warnzeichen zählen Migräne, Durchfallerkrankungen und entzündliche Vorgänge.

Da Menschen dieses Konstitutionstyps zu hektischem Lebenstempo neigen, sollten die Mahlzeiten als bewusst entspannende Ruhepausen angesehen werden.

Der Pitta Typ besitzt die besten körperlichen Voraussetzungen für andauernde sportliche Aktivitäten. Leider gehört es zu seinem Charakter, dass er das Vergnügen schnell der Leistung opfert. Er neigt dazu, sich selbst zu überfordern.

Stärken und Schwächen des Pitta Typs

Wesentliche Punkte wurden schon angesprochen. Der Pitta Typ kann die Aggression im positiven Sinne verkörpern und er geht an die Probleme heran und ist voller Aufmerksamkeit. Negativ kann sich der Pitta Typ mit zu hohen Ansprüchen, vor allem an sich selbst, und übermäßig kritischer Haltung blockieren.

Entspannung, Ausgleich und ernsthaftes Streben nach innerer Harmonie bringen dem Pitta Typ das erstrebte Gleichgewicht. Dann wirkt er aufgeschlossen, fröhlich, dynamisch und kann andere Menschen mitreissen.

Der Kapha Typ

Der Kapha Typ ist der ruhende Pol, der Fels in der Brandung, auf den man sich verlassen kann. Er ist ein Genießer, der die Annehmlichkeiten des Lebens zuschätzen weiß. Er neigt aber auch zu Trägheit und Übergewicht.

Die Attribute langsam, schwer, zähflüssig, ölig, kühl, weich und glatt charakterisieren den Kapha Typ. Er hat meist einen schweren Körperbau und agiert bedächtig aber methodisch.

Befindet er sich im Gleichgewicht, ist er geduldig und ausdauernd. Seine Handlungen sind planvoll, methodisch und organisiert. Er tüftelt gern Probleme aus und hat eine ausgeglichene Persönlichkeit, auf die man sich gern verlässt. Auch durch Routinearbeiten lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen.

Der Kapha Typ im Gleichgewicht

Ausgeglichen ist der Kapha Typ ein Genießer. Er schläft gern und ausgiebig und liebt die Wärme. Zu wenig Bewegung bei zu ausgiebigem Essen (zu fett, zu süss, zu kalt) und zu viel Ruhe und Schlaf bringt ihn leicht aus dem Gleichgewicht.

Ist er erst mal aus der Bahn geworfen, schlägt ihm das sehr schnell auf den Magen. Die Folge ist häufig Übergewicht in Verbindung mit Trägheit und Lethargie. Ein unausgeglichener Kapha Typ neigt auch leicht zu Habgier, Neid und Geiz. Krankheiten mit Verschleimungen, z.B. Erkältungen, sind typisch für ihn.

Wie kann man die Stärken des Kapha Typs fördern?

Um den Kapha Typ ins Gleichgewicht zu bringen, muss man sein Aktivitätsniveau erhöhen und ihn in Bewegung bringen. Was den Vata Typ aus dem Gleichgewicht bringt, baut ihn auf. Dazu gehört alles, was mit dem Element Feuer in Verbindung steht; warmes Essen, die Farbe rot und scharfe Gewürze.

Besonderen Einfluss kann man mit der Dosha-gerechten Ernährung ausüben. Der Kapha Typ sollte sich von warmen, leichten Speisen ernähren, die pikant gewürzt sind. Scharfe Saucen und Currys passen gut zu diesem Typ, aber auch sauer eingelegtes Gemüse und Speisen mit Bitterstoffen.